Windeleimer, Teil 2

Nachdem der erste Beitrag über moderne Windeleimer landesweit für Diskussionen gesorgt hat, möchte ich jetzt die Gelegenheit nutzen, um die Ergebnisse meiner umfangreichen Recherche vorzustellen:


Kandidat 1: Der Klassiker


Preis: ca. 5 Euro
Fassungsvermögen: ca. 10 Windeln
Einhandbedienung: nein
Geruchsdicht: nein
Medium: normale Müllbeutel, <0,1 Euro pro Beutel



Kandidat 2: Der Windeltwister


Preis: ca. 20 Euro
Fassungsvermögen: 28 Windeln
Einhandbedienung: ja
Geruchsdicht: ja
Medium: spezielle Beutel; eine Kassette kostet ca. 7 Euro und soll für einen Monat reichen.



Kandidat 3: Der Diaper Champ


Preis: ca. 50 Euro
Fassungsvermögen: 30 Windeln
Einhandbedienung: ja
Geruchsdicht: lt. Werbung ja; lt. Erfahrungsberichten nicht wirklich
Medium: normale Müllbeutel, <0,1 Euro pro Beutel



Kandidat 4 (NEU!) - Angelcare Captiva


Preis: ca. 9 Euro
Fassungsvermögen: 28 Windeln
Einhandbedienung: ja
Geruchsdicht: ja
Medium: spezielle Beutel, eine Kassette kostet ca. 7 Euro und soll für 180 Windeln (20-25 Tage) reichen.


Und nun?

Der entscheidende Vorteil der modernen Systeme soll anscheinend darin bestehen, dass man den Eimer nicht mehr täglich leeren muss. Aber dieses Verkaufsargument ist für uns nicht entscheidend. Mir ist wichtiger, dass man das Gerät mit einer Hand bedienen kann und dass es möglichst geruchsdicht ist. Da der Klassiker beide Anforderungen nicht erfüllt, hat er schlechte Karten.

Der Windeltwister ist günstig in der Anschaffung und verfügt über eine ausgereifte Mechanik, die ich zwar nicht nicht verstehe (siehe hier), aber toll klingt. Der große Nachteil sind zum einen die hohen Folgekosten und natürlich auch die mangelnde Umweltfreundlichkeit: durch das einzelne Verpacken jeder Windel wird natürlich auch eine Unmenge Plastikfolie verbraucht.

Über den Diaper Champ, bislang mein großer Favorit, liest man immer wieder, dass er bei weitem nicht so geruchsdicht ist, wie es der Hersteller gerne glauben machen will. Schlimm? Nein, aber dann kann man auch gleich zum Klassiker greifen, der nur ein Zehntel kostet.

Mein neuer Liebling ist die Neuentdeckung Captiva von Angelcare: das System arbeitet ähnlich dem Windeltwister-Prinzip und braucht auch spezielle Nachfüll-Kassetten. Allerdings werden die Windeln nicht einzeln eingeschweißt, sonder gesammelt, was natürlich eine Folienersparnis bedeutet (lt. Hersteller bis zu 80%). Hier stellt sich allerdings die Frage, warum die Nchfüllkassetten nicht billiger sind als die des Twisters.

In meiner Funktion als Sparfuchs habe ich aber entdeckt, dass bei ebay Folie angeboten wird, mit der man die leeren Kassetten selbst nachfüllen kann. Was bei Tintenstrahldruckern üblich ist, sollte bei Windeleimern doch auch keine Probleme machen.

Ein Captiva mit einer Nachfüllkassette kostet 12,90 EUR, was eine Fehlinvestition verschmerzbar machen würde. Denn der Babyticker weist mich darauf hin, dass ich langsam eine Entscheidung treffen sollte. Denn diese verantwortungsvolle Aufgabe hat mir Gabi jetzt komplett übertragen.

In der nächsten Folge unsere Baby-Equipment-Reihe:
Strahlungsarm oder leistungsstark: wir brauchen noch ein Babyphone!
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